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Flathy

Wir waren 22 Monate unterwegs und sind nun wieder zu Hause in der Schweiz!

Welcome to the United States of America!

 

24.04.2016 – 24.05.2016: Bahiah Colnett – Ensenada – Tijuana (Mexiko/USA) – Ventura – Sand Diego – San Francisco – Yosemite NP – Sequoia NP – Bakersfield – Ventura – Los Angeles – Hisperia – Death Valley NP – Las Vegas [Route]

 

Welcome to the United States and have a nice trip!“,diesen Satz hörten ich nachdem ich mehrere Stunden an der Grenze zur USA in einer endlosen Autoschlange gestanden war und das Zollhäuschen passiert hatte. Das eiserene Tor wurde nach einigen Kontrollen geöffnet und ich konnte auf den Freeway fahren. So schnell war ich also in die USA eingereist und dies sogar ohne einen Stempel im Pass! So viel zu den strengen Einreisevorschriften...Doch dazu später mehr! Die letzte Nacht in Mexiko verbrachte ich im Zentrum der Stadt Ensenada etwa 100 Kilometer von der Grenzstadt Tijuana entfernt.

Ich hatte erfahren, dass in Ensenada am nächsten morgen der Start der grossen Wüstenrally Baja 1000 stattfinden sollte. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Die Stadt befand sich schon am Abend im Ausnahmezustand und überall sah und hörte ich schon die Rallyeautos. Pünktlich um 7 Uhr Morgens war ich auf den Beinen und verfolgten den Start der 1600 Kilometer langen Rallye. Nach dem eindrücklichen und lauten Spektakel machte ich mich auf den Weg an die Grenze in Tijuana. Schon einige Kilometer vor der Grenzstation San Ysidro stockte der Verkehr. Bald stand ich auf einer fünfspurigen Strasse im Stau und so sollte es für die nächsten Stunden weitergehen. Wie ich später erfahren habe, ist San Ysidro bei Tijuana die weltweit am stärksten frequentierte Grenzstation. Da habe ich mir einen guten Grenzübergang ausgesucht um in die USA einzureisen!

Als ich endlich bei einem der 20 Grenzhäuschen angekommen war, stellte ich fest, dass ich hier die mexikanische Ausreise mit dem Auto nicht erledigen konnte. Es waren nur US-amerikanische Zollbeamten vor Ort und diese wollte mich mit meinem Schweizer Bus nicht einreisen lassen. Es sah alles danach aus, dass ich wieder nach Mexiko zurückgeschickt würde und die Einreise an einer anderen Grenze erledigen müsse. Aber bei der letzten Kontrolle meinte ein weiterer Zollbeamter, dass ich gleichwohl einreisen könne und er öffnete mir das grosse eiserne Tor, welches direkt auf den Freeway nach San Diego führte.

Nach dieser langen Wartezeit war ich einfach nur froh endlich wieder ein bisschen Fahrtwind zu spüren. An die fünfspurigen Highways, die vielen Autos und zahlreichen Shoppingmalls mussten ich mich erst einmal gewöhnen. Alles in den USA ist einfach grösser und ein bisschen übertrieben. Daran muss ich mich nach 18 Montaten in Südamerika erst einmal gewöhnen.

Auf der Interstate I-5 umfuhr ich grossräumig das Verkehrschaos von Los Angeles und schon bald kam ich in Ventura bei Nathy, ihrer Schwester Stefanie und deren Familie an.

Jetzt fragt ihr euch sicherlich warum alles mit „Ich“ und nicht mit „Wir“ geschrieben ist....? Weil auch nur ich, Flavio, durch den nördlichen Teil von Mittelamerika und Mexiko gereist bin. Nein nicht weil wir Streit hatten oder Nathy keine Lust auf Mittelamerika hatte. Der wahre Grund ist, dass wir ein Kind erwarten und Nathy im vierten Monat schwanger ist. :) Ihr fragt euch jetzt sicherlich: „Kann man den als Schwangere nicht durch Mittelamerika reisen?“. Sicherlich kann man das, sogar sehr gut, aber.....

Aber als wir uns für Nachwuchs entschieden, haben wir die Rechnung nicht mit dem aufkommenden Zika-Virus gemacht und gerade als wir uns in Costa-Rica aufhielten gab es dort die ersten Fälle von Zika-Virus Erkrankungen. Das Zika-Virus wird von der Tiegermücke übertragen und ist für gesunde Erwachsene nicht gefährlich. Aber für das ungeborene Kind könnte es eine Gefahr darstellen, daher wurde uns von Ärzten geraten, dass Nathy wenn möglich, die Zika Gebiete verlassen sollte. Wir überlegten auch ob wir mit dem Bus aus den Zika Gebieten fahren könnten, doch dies war nicht möglich, da ganz Mittelamerika als Zika Gebiet eingestuft wurde. Nach kurzer Überlegung, buchten wir Nathy einen Flug von Costa Rica nach Los Angeles und so verbrachte sie knapp zwei Monate in Ventura bei ihrer Schwester. In dieser Zeit reiste ich durch die restlichen Länder in Mittelamerika um bald in Kalifornien einzutreffen. Dies hatten wir natürlich nicht geplant, doch so spielt manchmal das Leben und wir machen das Beste daraus. Als ich endlich in Kalifornien eintraf, war die Wiedersehensfreude riesengross! Wir freuen uns bald zu dritt durchs Leben zu gehen!

Nathys Schwester und ihre Familie leben seit zwei Jahren im Ventura und geniessen das Leben im schönen Kalifornien. Die Wiedersehensfreude war gross und es gab natürlich viel zu erzählen. Dazu hatten wir auch genügend Zeit da wir nicht nur eine Woche Halt machen wollten. Wir genossen es wieder einmal an einem Ort richtig lange zu bleiben und in das Leben vor Ort einzutauchen. Zusammen erkundigten wir die nähere Umgebung und natürlich durften auch einige Restaurantbesuche nicht fehlen. In den USA gibt es also nicht nur Fast-Food Restaurants, aber sie sind gleichwohl in der Überzahl. Mc Donalds, Burger King, Subway und Co. findet man an jeder Ecke.

Online versuchten wir noch die fehlende Ausreise aus Mexiko zu erledigen, doch per E-Mail und Telefon konnten wir dies natürlich nicht erledigen. Also blieb mir nichts anderes Übrig als noch einmal nach Tijuana zu fahren um saubere Papiere zu haben. Wir kombinierten diesen Grenzausflug gerade mit einem Besuch der Stadt San Diego. Doch zuerst wartete die Arbeit und dann das Vergnügen. Wir buchten in San Diego ein Motel und Nathy wartete dort, während ich meine Papiere in Ordnung bringen wollte. Die Ausreise aus den USA verlief Problemlos, es gab nicht einmal eine Kontrolle. Bei der Einreise in Mexiko musste ich leider rechts ran fahren und die Zollbeamten wollten das Auto untersuchen. Als sie feststellten, wie voll bepackt unser Bus ist wurde ich direkt zum Autoscanner geschickt. Der Bus wurde gescannt und irgend etwas erschien den Beamten verdächtig. Also musste nun alles Werkzeug aus dem Heck geräumt werden und auch die Kitesurfausrüstung musste raus. Nun wurde das ganze Gepäck mit einem Drogenhund kontrolliert und dann von Hand durchsucht. Nach gut einer Stunde war das suspekte Objekt endlich eruiert! Ein Bit-Satz für den Akkuschrauber! Der Zöllner erklärte mir, dass die kleinen Schrauberaufsätze auf dem Monitor wie eine Packung Munition ausgesehen hätten. Nach gut zwei Stunden konnte ich weiterfahren und es ging direkt zu den mexikanischen Behörden. Bald waren die Fahrzeugpapiere annulliert und der Pass war gestempelt. Nun hiess es wieder zurück zur US-amerikanischen Grenzstation. Bald stand ich wieder in dichtem Stau und bis ich das Grenzhäuschen erreichte waren wieder über zwei Stunden vergangen. Die erste Kontrolle wurde von einem ursprünglich aus Peru stammenden Beamten vorgenommen. Bald unterhielten wir uns über Peru und er wollte wissen was ich in Peru besucht habe und wie es mir gefallen habe. Nach diesem kurzen und sympathischen „chat“ konnte ich weiter zur Fahrzeugkontrolle fahren. Der Officer schaute sich das Fahrzeug an und meinte ich könne weiterfahren, doch diesmal ist mir aufgefallen, dass bei der ersten Einreise in die USA mein Visum gar nicht gestempelt wurde und diesmal nicht. Ich sagte dem Officer, dass ich einen Stempel im Pass brauche und fragte wo ich diesen bekommen könne. Bald stand ich in einem kleinen Büro mit der Aufschrift „Migration“. Nach 20 Minuten erschien endlich ein Grenzbeamter und fragte nach meinem Anliegen. „Ich möchte meinen Pass scannen lassen und einen Einreisestempel auf mein Visum“, sagte ich. Weiter teile ich ihm mit, dass ich letzte Woche schon in die USA eingereist sei und heute nur kurz zur Erledigung der mexikanische Bürokratie ausgereist sei. Der Beamte konnte keinen Einreisestempel finden und auch elektronisch war keine Einreise vermerkt! Er stellte meine Aussage der ersten Einreise in Frage und bald standen etwa fünf Zollbeamten hinter dem Computer und konnten nicht glauben, dass ich mich bereits eine Woche in den USA aufgehalten hatte. Amüsiert erzählte ich meine Geschichte noch einmal und fügt hinzu, dass ich heute auch wieder ohne jegliche Registrierung in die USA eingereist wäre, hätte ich nicht auf diesen Stempel im Pass bestanden. Nach einer guten Stunde hatte ich alles Stempel im Pass, war im System erfasst und somit diesmal legal in Amerika...

Für die strengen Visa- und Einreisevorschriften habe ich nur ein müdes Lachen übrig, seit ich gesehen habe, wie dies auf dem Landweg von Mexiko gehandhabt wird! Nach ermüdenden vier Stunden wurde wieder das grosse Tor geöffnet und ich konnte zum zweiten Mal in die USA einreisen.

In den kommenden zwei Tagen besuchten wir in San Diego den riesigen Zoo, besichtigten einige Stadtteile und den Flugzeugträger „Midway“, welcher als Museum umfunktioniert wurde. Nach zwei erlebnisreichen Tagen im schönen San Diego fuhren wir wieder in Richtung Norden nach Ventura.

Über die verlängerten Wochenenden an Auffahrt und Pfingsten besuchten wir zusammen mit unseren Gastgebern San Francisco und von dort ging es weiter in den Yosemite und Sequoia Nationalpark. Wir entschieden uns für diesen Mehrtätigen Ausflug nur mit einem Auto zu fahren und bald war der Minivan mit sechs Leuten und Zeltausrüstung auf dem Küstenhighway nach San Francisco unterwegs.

San Francisco empfing uns mit nasskaltem Wetter. Aber dies hielt uns nicht davon ab die Stadt zu Fuss und mit den antiken Cabelcars zu erkunden. Wir hatten sogar das Glück die weltbekannte Goldengate Bridge an einem einigermassen trockenen Tag zu sehen. Bald zog es uns wieder in die Natur und wir fuhren in Richtung des Yosemite Nationalparks.

Nach einem grossen Lebensmitteleinkauf wurde die Zufahrtsstrasse kurviger und führte schon bald durch wunderschöne Waldlandschaften. Am Parkeingang wurden wir mit Informationsmaterial eingedeckt und schon bald warteten wir beim Campingplatz darauf einen der wenig freien Plätze zugewiesen zu bekommen. Solche Organisation und einen solchen Besucherandrang sind wir von den Nationalpärken in Südamerika nicht gewohnt. Doch daran müssen wir uns wohl oder übel in den USA gewöhnen, denn dies ist hier an der Tegesordnung. Die Campgrounds in den Nationalparks sind meist in den Sommermonate auf mehrere Monate vor reserviert und für die wenigen freien Plätze gilt „first come, first serve“. Bald konnten wir unsere Campsite beziehen und campierten mit etwa 100 weiteren Zelten im Wald. Dies ist nicht gerade was wir sonst suchen, denn normalerweise bevorzugen wir die Abgeschiedenheit und das Abenteuer in der Natur. Mit diesem Kulturschock im Hinterkopf genossen wir die grossartige Natur im Yosemite. Auf kleineren Wanderungen erkundeten wir die verschiedenen Teile des Nationalparks und bewunderten die vielen imposanten Wasserfälle. Das grüne Tal mit seinen, bei Kletterern beliebten, Granitwänden beeindruckte uns sehr, doch der Menschenauflauf minderte das Ganze Erlebnis und das Abenteuer blieb ein bisschen auf der Strecke. Für uns war es auch eine andere Erfahrung wieder einmal paar Nächte im Zelt zu verbringen und nicht im bequemen Bett im Bus.

Vom Yosemite fuhren wir nach vier erlebnisreichen Tagen weiter in den Sequoia Nationalpark. Bereits bei der Parkeinfahrt wurden wir von den riesengrossen Sequoia-Mammutbäumen begrüsst. Diese Riesenbäume wachsen nur an bestimmten Plätzen an den Westhängen der Sierra Nevada. Wie auch der Yosemite Nationalpark so ist auch der Sequoia Nationalpark Bärengebiet. Bei der Fahrt durch die endlosen Wälder sichtete Stefanie einen Schwarzbären. Aufgeregt stoppten wir im Strassenrand und beobachteten unseren ersten Bären beim Essen. Einige Kilometer weiter entdeckte Stefanie einen zweiten braunen Schwarzbären, der durch den Wald streifte. Begeistert beobachteten wir den Bären und schossen paar Fotos. Nicht einmal einen Kilometer von der letzten Bärensichtung befand sich unser Campingplatz. Diesmal verstauten wir alle Lebensmittel noch gründlicher in der bärensicheren Box auf dem Camping. Der Sequoia Nationalpark gefiel uns von Anfang an besser, da dieser weniger touristisch ist und nicht so ein grosser Andrang herrschte. Wir unternahmen Streifzüge durch den Wald, beobachteten Rehe und Eichhörnchen und bestaunten die Riesenbäume. Einige der grössten Exemplare sind über 2000 Jahre alt, haben einen Durchmesser von 24 Meter und erreichen eine Höhe von 80 Metern. Im Park gibt es heute etwa noch 24`000 Sequoias, natürlich haben nicht alle diese beeindruckenden Eckdaten, aber gross sind sie allemal. Majestätisch ragten die Sequoias über die anderen Bäume hinaus und liessen diese wie Streichhölzer erscheinen. Das Gebiet der Sequoia gefiel uns sehr gut und auch auf dem Campground war es glücklicherweise ruhiger. Bären haben wir keinen mehr zu Gesicht bekommen, doch eine kleine Schlange hatten unweit unseres Zeltes entdeckt. Gebannt beobachteten wir die kleine Schlange, doch wir konnten überhaupt keine Bewegung ausmachen. Bei der ersten vorsichtigen Berührung stellte sich heraus, dass es sich um einen Plastikschlange handelte! Die Anspannung liess schlagartig nach und am meisten Freude hatte natürlich der knapp 4 Jährige Flynn an dem neuen Spielzeug.

Nach drei erlebnisreichen Tagen war es Zeit aufzubrechen. Auf dem Weg nach Süden durch den Park, liessen wir uns den Tunnel Log nicht entgehen. In einen sehr grossen, am Boden liegenden Sequoia, wurde ein Tunnel für Autos geschlagen und man kann quer durch den Baum fahren.

Nach diesem Highlight verliessen wir den Park und fuhren über die Ölstadt Bakersfield nach Süden. Nach einer Woche, im Zelt lebend, waren wir froh wieder in einem richtigen Bett zu schlafen und eine warme Dusche zu geniessen. Wir verbrachten noch einige Ruhige Tage in Ventura und machten den Bus wieder „ready“ für die Weiterreise durch den Südwesten der USA. Bald war es soweit und es hiess wieder Abschied zu nehmen! Unsere herzlichen Gastgeber Stefanie und Phillipp, die kleinen Kobolde, Flynn und Robyn, und die Annehmlichkeiten eines komfortablen Lebens machten es uns nicht einfach wieder in den Bus zu steigen, das Gaspedal durch zu treten und los zu ziehen. Diese Wechsel sind für uns immer sehr Emotional und es ist wie ein Hin- und Herspringen zwischen zwei komplett unterschiedlichen Welten. Vielen Lieben Dank nocheinmal für die Beherbergung von Nathy und die super Zeit zu sechst!!! :)

Von Ventura aus trug uns der Bus entlang der Küstenstrasse über Malibu nach Santa Monica und weiter bis nach Los Angeles. Die Schroffen Küstenabschnitte gefielen uns sehr gut, doch überall war an diesem Sonntag viel Los und die Strände waren sehr bevölkert. Schon von Santa Monica begann der Verkehr zu stocken und wir konnten nicht einmal am Strand einen freien Parkplatz finden um einen Spaziergang auf den Pier zu machen. Also fuhren wir weiter bis zum Hollywood Boulevard und flanierten über den „Walk of Fame“. Die grossen Messingsterne im Boden sind geziert mit den Namen von Stars aus Film und Musik. Nach einem Ausgiebigen Spaziergang hatten wir schon genug von Grossstadt und fuhren am selben Abend noch einige Meilen nach Nordosten, da wir als nächstes das Death Valley ansteuern wollten.

Die Fahrt unterbrachen wir auf einem Walmart Parkplatz. Bei den meisten Filialen des Supermarktes ist es erlaubt auf dem Parkplatz zu übernachten. Dies ist unter vielen Reisenden bekannt und ist eine gute Option Fahrtage zu unterbrechen. Die Walmarts sind meistens 24/7 geöffnet und man könnte theoretisch auch um drei Uhr Morgens einkaufen gehen. Wir wissen auch nicht wer dieses Angebot nutzt, doch es wird vielerorts so geboten. Anderntags legten wir die letzten Meilen eintöniger Landstrasse zurück und schon bald fuhren wir über kurvige Strassen ins Death Valley hinunter. Im Talgrund erwartete uns sehr trockene und fast glühende Luft. Glücklicherweise waren wir noch früh in der Saison und die, für uns heissen, 37° sind eine kühle Temperatur für das Death Valley. Uns ist es aber schon zu heiss und wir verbrachten den Nachmittag in der Hängematte auf einem Campground. Frühmorgens machten wir uns auf um das Tal bei kühleren Temperaturen zu erkunden. Die Strasse zum Badwater Salzsee, der auf minus 85 Meter unter Meeresspiegel liegt, hatten wir für uns alleine. Wir bewunderten noch einige schöne Felsstrukturen und bald fuhren wir in Richtung der Stadt Las Vegas.

Schon am Tag wirken die riesigen Hotels und Casinos mit silbernen oder goldenen Fenstern beeindruckend, wie wird das erst in der Nacht sein? Wir quartieren uns auf dem RV-Park Circus Circus direkt am Las Vegas Strip ein. Auf dem RV-Park gibt es etwa 200 Plätze und wir konnten mit unserem „kleinen“ Fahrzeug den kleinsten Platz buchen und kommen mit einem günstigen Übernachtungspreis davon. Vom RV-Park konnten wir die meisten Sehenswürdigkeiten in Las Vegas besuchen. Bei Sonnenuntergang besuchten wir den 250 Meter hohen Stratospher Tower und genossen den Blick über die Stadt der Leuchtreklamen. In den nächsten Tagen liesen wir uns in Las Vegas treiben. Schlenderten bei Tag und Nacht entlang des Strips, genossen eines der üppigen Buffets und erkundeten die faszinierende und verrückte Welt der Casinos. Leider erspielten wir uns keine zusätzlichen Reisemonate, eher das Gegenteil ist der Fall! Aber lustig und interessant ist ein Aufenthalt in Las Vegas allemal. Am dritten Tag fuhr mich Nathy als Überraschung zu einer geheimen Adresse in der Stadt. Dort bekam ich einen Gutschein von „Dig This“ überreicht. Wir hatten mit Stefanie und Phillipp über dieses Angebot gesprochen und die zwei haben mir dies nun als Geschenk gemacht. Danke vielmals!!! Ein Stunde später sass ich in einem grossen Bagger und konnte im Sandkasten für erwachsene Kinder spielen. Löcher graben, reifen transportieren und einfach die Bedienung einer solch grossen Maschine geniessen. Danke euch für das unvergessliche Geschenk!

Nach drei Nächten hatten wir genug vom ganzen Rummel und wir steuerten beim verlassen der Stadt noch eine Bosch Diesel Vertretung an, da wir an der Einspritzpumpe ein kleines Leck vermuteten. Leider bestätigte sich diese Vermutung und der nette Werkstattchef legte selbst Hand an. Während unser Bus in der Werkstatt war, schauten wir uns im Kino einen Film an. Abends war die Arbeit erledigt, wir um 500 US$ erleichtert und die Einspritzpumpe zum Glück dicht. Werkstattbesuche gehen in den USA richtig ins Geld, das Preisniveau ist leider nicht mehr so tief wie in Südamerika. Aber immerhin sind wir nun wieder ohne stinkenden Dieselgeruch unterwegs.

Alles in allem ist das Reisen in den USA sehr einfach, die Distanzen sind riesig und die Leute meist sehr freundlich und immer für einen Schwatz zu haben.

Aber es gibt einige kuriose Masseinheiten in den USA: Die Distanzen sind nun in Meilen angegeben, an der Tanksäule wird mit Gallonen abgerechnet, die Höhe wird in Feet und Inch angeschrieben, Getränke kaufen wir mit der Massangabe Oz oder Gallone und alle Preise sind ohne Mehrwertsteuer angeschrieben. Einige dieser unlogischen Einheiten haben wir je nach Land schon in Süd- oder Mittelamerika angetroffen, doch hier in den USA werden nur diese krummen Einheiten angewendet. Wir vermissten unser einfaches Metrisches System schon am ersten Tag! Oder was Antworten sie, wenn sie gefragt werden: „ How many miles per gallon you can drive with your van?“...Nicht so einfach oder, aber für all diese unschönen Einheiten gibt es heute Einheitenumrechner auf dem Smartphone! Kein Problem!

In den kommenden Tagen/Wochen werden wir den Südwesten mit seinen bekannten Nationalparks besuchen.

Kommentare: 1 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Bernardo (Samstag, 11 Juni 2016 20:25)

    Hola amigos,
    Es klingt fast unwahrscheinlich, aber ich kann es mir gut vorstellen was ihr so alles erlebt im Besonderen auch die Grenzübergänge. Mit grossem Interesse lese ich eure Berichte und sehe mir die schönen Fotos an. Ich wünsche Euch noch weiterhin gut Fahrt mit vielen Sehenswürdigkeiten und passt gut auf, jetzt noch mehr, da Ihr zu Dritt unterwegs seid.
    Bernardo