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Flathy

Wir waren 22 Monate unterwegs und sind nun wieder zu Hause in der Schweiz!

Von Uruguay nach Argentinien

25.11.2014 – 02.12.2014: Montevideo - Colonia de Sacramento - Gualeguaychu-Buenos Aires – Chascomus - Monte Hermoso

 

Die Riese beginnt! Am Montag dem 24. November hätten wir unseren Bus aus dem Hafen auslösen sollen. Doch da gerade stürmisches Regenwetter herrschte machten wir es uns noch einen Tag in unserer Wohnung gemütlich. Nun war es am Dienstag endlich so weit und wir konnten unseren Bus aus dem Hafen in Montevideo holen. Also los ab zum Hafen und möglichst schnell den Bus abholen. Bei schönstem Wetter gelangen wir zu Fuss und mit dem Stadtbus zum Hafen. Leider verweigert uns heute die Dame am Empfang den Zutritt zum Areal, obwohl wir ihr eine menge schöne gestempelte Papiere vorweisen können. Leider haben wir uns nicht Angemeldet und daher gab es keinen Zutritt. Also riefen wir den Chef des Lagerplatzes an und dieser half uns damit wir dennoch Zutritt zum Hafenareal bekamen.

Nun mussten wir nur noch den Schlüssel abholen und sofort zum Bus. Zündung an und der Bus sprang an.....Huurrraaa wir fahren nun auf Südamerikanischem Boden. Also nun noch die letzte Hürde, ab zum Zoll und die Temporäre einfuhr für unser Fahrzeug erledigen. Glücklicherweise fanden wir wieder den selben Zollbeamten im selben chaotischen Büro. Er stellte uns eine temporäre Einfuhr für unser Fahrzeug aus, alles sehr unkompliziert. Keine Kontrolle und nichts!

Von Montevideo fuhren wir Richtung Colonia de Sacramento mit einem kleinen Abstecher nach Nueva Helvecia. Nueva Helvecia auch Colonia Suiza genannt ist ein kleiner Ort westlich von Montevideo und ist durch Schweizer Auswanderer entstanden. An vielen Häusern sind noch die Wappen der Schweizer Heimatkantone zu sehen. Uns hat Nueva Helvecia nicht besonders gefallen und so erreichten wir am selben Abend Colonia de Sacramento. Ein wunderschönes Städchen, direkt am Rio de la Plata, mit vielen schönen und sehr alten Gebäuden. Am Ortseingang haben wir einen kleinen Camping gefunden wo wir die nächsten zwei Tage blieben. Da überall noch Vorsaison ist, hatten wir den Camping für uns alleine, was für ein Luxus. Campingplätze sind aber nicht mit denen in der Schweiz zu vergleichen. Praktisch jeder Platz hat mehrere Grillstellen, welche meistens in schlechtem Zustand sind. Die Sanitären Anlagen lassen meistens wirklich zu wünschen übrig, manchmal wirken sie eher wie Ruinen. Dies war auch in Colonia der Fall, doch wenigstens hatte es dort warmes Wasser für eine heisse Dusche. Aber man gewöhnt sich schnell an alles.

Nach zwei Tage zog es uns weiter Richtung Westen zur grenze nach Argentinien. Noch am gleichen Tag überquerten wir den Rio de la Plata welcher zugleich die Grenze zwischen Uruguay und Argentinien bildet. Das Aus- und Einreisen ging sehr schnell sowie auf die Papiere für das Fahrzeug schnell erstellt waren. Alles sehr unkompliziert und die Beamten waren sehr freundlich und immer für ein kleines Gespräch offen.

Die nächste Nacht verbrachten wir in Gualeguaychu direkt am Rio Gualeguaychu. Doch der Fluss machte nicht zu Baden an, da praktisch alle Flüsse in dieser Region viel Schlamm mit sich führen und somit das Wasser ganz braun ist. Unser nächstes Ziel war die Hauptstadt von Argentinien, Buenos Aires. Nach 200 km guter zweispuriger Autobahn wurden aus zwei, drei, vier, fünf und schlussendlich sechs Spuren und auf der Verkehr wurde immer dichter. Wir kamen aber gut voran und auch die Fahrweise der Argentinier entspricht und sehr: so schnell wie immer möglich und sehr dynamisch links und rechts überholen. Wir halten uns aber ein bisschen zurück und fahren Vorsichtig, da wir uns keine Begegnung mir der argentinischen Polizei wüschen. Gegen das Stadtzentrum der 13 Millionen Metropole wurde der Verkehr zähflüssiger und bei über 30° im Schatten und vielen roten Ampeln braucht man einige Nerven. Schlussendlich haben wir in nahe dem Stadtzentrum einen bewachten Parkplatz gefunden wo wir Tageweise bezahlen konnten und auch über Nacht bleiben konnten. Also stürzten wir uns in das Grossstadtgetümmel und saugten die vielen Eindrücke richtig auf. Unser erstes Ziel war einige unserer US$ in Argentinische Pesos zu wechseln. Dies natürlich zum Dollarblue Kurs (Schwarzmarktkurs) 1:13.2 und nicht zum offiziellen Kurs 1:8.5. Also haben wir uns auf der Strasse ein bisschen umgehört und uns einen älteren sympathischen Geldwechsler ausgewählt. Dieser konnte uns locker in einen Hauseingang aus seiner versteckten Bauchtasche 1000 US$ in argentinische Pesos wechseln. Wir bekamen einen riesengrossen Bündel Banknoten und mussten diese Zählen und auf Echtheit prüfen.Da wir längere Zeit im Argentinien reisen wollten wir noch mehr US$ wechseln und über einen anderen Geldwechsler landeten wir in einem kleinen Wechselbüro mit einem Typen hinter dem Schreibtisch wie aus einen Gangsterfilm. Als wir ihm den zu wechselnden Betrag nannten, Griff er zu seinen Handy und keine Minute später erschien ein weiterer Typ mit einem grossem Bündel argentinischer Pesos. Auch hier wieder zählen, prüfen und im Rucksack versauen. Wir waren froh wieder auf der Strasse zu sein und machten uns mit paar Umwegen auf zum Bus um die Bündel Geld zu verstauen. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Stadtbesichtigung und am Abend gingen wir natürlich Essen. Was möchte man mehr als ein schönes Stück Rindfleisch und dazu noch ein gutes Argentinisches Bier. Das alles und noch viel mehr haben wir in Buenos Aires gefunden. Eine wirklich schöne und Aufregende Stadt.

Am zweiten Tag hatten wir genug von all dem Grossstadtrummel und machten uns auf dem Weg Richtung Süden. Vorbei an unzähligen Armeniervierteln, welche uns viel zu denken geben. Welten treffen aufeinander...

Am Abend erreichen wir die Lagune Chascomus und finden einen Campingplatz direkt an der Lagune. Wir hoffen auf Wind, da die Lagune ideal zum Kitesurfen wäre. Der Wind kommt, doch mit viel Regen und Sturm. So wachen wir am Morgen auf und als wir aus dem Fenster schauen sehen wir praktisch nur Wasser. Der Boden ist aufgeweicht und auch zum WC kann man nur noch durch den Matsch gehen. Schnell packen wir alles zusammen und fahren vorsichtig mit fast durchdrehenden Rädern auf die Strasse. Bei strömendem Regen und etwa 80km/h Windgeschwindigkeit fahren wir immer Richtung Süden. Leider kommt der Wind von Süden und somit bringen wir mit Bleifuss nur gerade knapp 80km/h hin. Die Strassen sind schnurgerade und alle 100km kommt vielleicht mal eine Kurve, wir sehen endlose Getreidefelder, Rinderherden und Wiesen und dies stundenlang. Am Abend haben wir knapp 600 km geschafft und wir fahren in einen kleinen Strandort namens Monte Hermoso. Monte Hermoso ist ein beliebter Ferienort im Januar und Februar. Nun ist Vorsaison und viele Hotels und Geschäfte haben noch geschlossen. Es wird alles auf den grossen Ansturm vorbereitet. Wir geniessen die ruhige Atmosphäre und gönnen uns ein paar entspannende Tage. Einiges an Arbeit am Bus fällt an, da wir in Chascomus erschreckt festgestellt hatten, dass der Boden und die Wände im Gasschrank von Wasser durchnässt waren. Nach langer Beobachtung und anschliessender Suche haben wir ein kleines Leck im Druckausgleichsbehälter unseres Wassersystems gefunden. Mit ein bisschen Sekundenkleber konnten wir das Loch wieder Kleben und mit der Heizung die durchnässten Holzplatten trocknen.

Nun geniessen wir die warmen Tage und hoffen auf guten Wind zum Kitesurfen, denn die Strände sind schön gross und praktisch Menschenleer. Auch sonst vergehen die Tage wie im Flug, spazieren und erkunden, in der Hängematte lesen und einfach den Moment leben. Wunderschön!!! Auch treffen wir ab und zu andere Reisende. Ein älteres Deutsches Paar in einem neuen VW T5 haben wir in Colonia de Sacramento getroffen, sie planen in zwei Jahren bis nach Alaska zu kommen. Weiter haben wir ein holländisches Paar getroffen, welches in ihrem Ford F350 Heavy Duty in 4.5 Jahren von Alska langsam richtung Süden gereist ist und nun auch weiter nach Süden fährt. Wir treffen viele interessante Reisende, doch am besten gefallen uns die Begegnungen mit den Einheimischen.

Nun bleiben wir noch ein oder zwei Tage in Monte Hermoso und dann geht es weiter Richtung Süden. PS:Heute stahlblauer Himmel, 30° und eine leichte Brise vom Meer her.

Kommentare: 6 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Heinz (Mittwoch, 03 Dezember 2014 21:07)

    Lustig geschriben Gruss Heinz

  • #2

    Catherine & Klaus (Montag, 08 Dezember 2014 13:08)

    Ich hoffe doch sehr, dass Euer Rucksack die sauer angesparten und nun gewechselten Geldscheine NICHT "versauen" wird, sondern sie gut aufbewahrt (hihi - hübscher Schreibfehler). Passt gut auf Euch auf und ich sende Euch eine kühle, vorweihnachtliche Brise (max. 5°C) aus Wien.
    Umarmerlis und Müntschis von und allen sendet Eure "Urban-Bande"
    i.V. Catherine :-)

  • #3

    rk-weitweg (Sonntag, 14 Dezember 2014 11:25)

    Hey zäme!
    Tönt ja super bi öich vo Südamerika, cool het das mit der Verschiffig so guet klappt. Mir hoffe es geit öich o witerhin guet u mir wünsche öich no ganz viu Spass bir Witerreis! :-)

    E liebe Gruess us Namibia
    Räphu u Kim

  • #4

    Stefan Rutishauser (Montag, 15 Dezember 2014 22:56)

    Puerto Madryn 1992: keine guten Erinnerungen, sassen fest bei Sturm und Regen, am auskurieren des Thyphus, aufgelesen am Titicacasee, - der Weg nach Tierra del Fuego noch lang. Trotzdem und vor allem sind es fuermmich unvergessliche Tage, Wochen, Monate geblieben auf der Panamericana. Geniesst diese Zeit! Liebe Gruesse Stefan

  • #5

    Brigitte Liechti (Mittwoch, 24 Dezember 2014 07:14)

    Hoi Ihr Lieben
    Wunderschöne Bilder und interessanter Bericht. Herzlichen Dank für Eure News! Nach San Diego sind wir nun wieder in Ventura angekommen und genossen einen Tag Ruhe bei strahlendem Wetter und ca. 25 Grad. Morgen ist Weihnachten - wir wünschen Euch von hier aus frohes Fest, viele schöne Stunden und besondere Feierlichkeiten. Geniesst diese Zeit zusammen! Ganz lieb umarmt mit tuusig Küssli Mam/Brigitte

  • #6

    Margret / Heinz (Samstag, 27 Dezember 2014)

    Wir wünschen euch recht schöne Festtage und einen guten Rutsch ins neue
    Jahr und sind neugierig auf euren neue Berichterstattung. Alles liebe von
    Oma und Heinz